Die fünfte Jahreszeit in Buchen
Die Firma Seitenbacher hat nun schon jahrzehntelang ihren Sitz in der Stadt Buchen im Odenwald. Buchen ist sehr kulturbehaftet. Dies gilt vor allem in der Faschingszeit.
Daher ist unser Werksverkauf in dieser Zeit vom 12. - 16. Februar geschlossen!
Das Wahrzeichen der „Buchemer Faschenacht“ ist der Blecker.
Der Buchener Blecker wurde am Anfang des 19. Jahrhundert beim Abriss eines Teils der alten Stadtmauer gefunden. Er stellt eine sogenannte Neidfigur dar. Diese wurden im Mittelalter an den Häusern in Stein gehauen und sollte die Hausbewohner vor Unheil und bösen Geistern schützen.
An Fasching ist eine vergoldete Nachbildung des Bleckers bei allen wichtigen Veranstaltungen mit dabei. Buchener und auswärtige Faschingsgäste müssen dem Blecker die Ehre erweisen und ihn auf sein Hinterteil küssen.
Begleitet wird der Blecker von Buchens zweiter Traditionsfigur. Dem Huddelbätz. „Huddel“ steht für die bunten Stoffflecken, die dachziegelartig auf einem Anzug angenäht werden. Der „Bätz“ ist der Kerl, der in dem Anzug steckt. Mit rund 2000 bunten Stoffflecken ist der Huddelbätz eine bunte Lichtgestalt, die den Frühling darstellen soll. Die an den Stoffflecken angebrachten Glöckchen machen beim Hüpfen und Laufen ein lautes Geschell und sollen so böse Geister fern halten.
Der Huddelbätz hält einen Besen aus Birkenreisig in der Hand. Dieser gilt als Fruchtbarkeitssymbol und wird traditionell in der letzten Raunacht geschnitten und gebunden.
Vollständig ist der Huddelbätz nur mit einem, ebenfalls mit Stoffflecken beklebten, Spitzhut, einem weißen Rüschenkragen und weißen Handschuhen.
Sein freundliches Gesicht verbirgt der Huddelbätz nicht hinter einer Maske.
Bezugnehmend auf den Blecker, ruft der Huddelbätz nicht „Helau“ oder „Ahoi“ sondern „Hinne Houch“ (Hinten hoch).
Eine weitere, traditionsreiche Figur in der Buchener Faschenacht ist der Erbsenstrohbär. Es werden junge Männer und Frauen am ganzen Körper in Erbsenstroh eingebunden. Rund 40kg Stroh muss jeder Bär am Gänsemarsch, dem traditionellen Umzug am Faschingssonntag mit sich tragen. Auf den Kopf wird ein aus Pappmaché hergestellter Bärenkopf gesetzt. So symbolisiert der Strohbär den Winter, der von seinem Treiber in schwarzem Frack und Zylinder an einer langen Leine und mit Peitsche angetrieben wird. Trotzdem gelingt es den Strohbären immer wieder auszubrechen und in die Zuschauermenge zu springen, die Menschen dort zu umarmen und auseinander zu treiben.
Jedes Jahr zwischen dem Schmutzigen Donnerstag und Aschermittwoch befindet sich Buchen im Ausnahmezustand. Zahlreiche Veranstaltungen und Umzüge locken Narren aus der ganzen Umgebung nach Buchen. Diese Umzüge werden noch von vielen weiteren Traditionsfiguren begleitet:
Die Wagenradsänger ziehen zu allen wichtigen Anlässen durch Buchen. Sie besingen anhand gemalter Bilder, die zwischen den Speichen eines Wagenrades angebracht sind, alle Missgeschicke, die buchener Bürgern im vergangenen Jahr so unterlaufen sind.
Die Krachkapellen sorgen an Fasching in ganz Buchen dafür, dass überall die traditionellen Faschingslieder zu hören sind und die gute Stimmung nie ausstirbt.